|
Befreiungsschlag kurz vor dem Ende - Thalfanger Kunstrasen bringt das Glück zurück
Das vor knapp zwei Wochen wegen des starken Regens ausgefallene Spiel gegen die Oberligareserve des SV Mehring wurde am Mittwochabend auf dem Thalfanger Kunstrasen nachgeholt. Bei 0° C, Flutlicht und knapp 120 Zuschauern schickte Trainer Reiner Knippel eine leicht veränderte Startformation aufs Feld. Der etatmäßige Kapitän Daniel Lochen startete wieder und Außenverteidiger Moritz Kronenberger wurde durch Dean Dederichs ersetzt. Doch nicht die personellen Umstellungen waren wichtig, sondern die Einstellung zum Spiel und zum Gegner, denn von Anfang an merkte man den "Hausherren" an, aggressiv zu Werke zu gehen und alles für einen Dreier zu geben. Dieses Mittel sollte gegen die mit einigen potenziellen Oberligaspielern bestückte Roos-Elf erst recht Wirkung zeigen. Spielerisch und technisch zeigte die Oberliga-Reserve die besseren Anlagen, allerdings nur bis Mitte der gegnerischen Hälfte. Lediglich nach einem Freistoß-Abpraller hatte der SVM die Riesenchance in Führung zu gehen, doch Patrick Trampert köpfte aus 5 Meter über das leere Tor. In den letzten 20 Minuten der Partie konnte Knippel nochmal drei frische Kräfte bringen, wodurch der Druck nach vorne erhöht wurde. Die Zuschauer spürten, dass an diesem Abend der lange ersehnte Befreiungsschlag glücken könnte. Vor allem die Spieler der Zweiten Mannschaft der SG Rascheid/Geisfeld peitschten das Team unaufhörlich nach vorne. In der 90. Minute dann die völlige Extase: Eine Eckballhereingabe von Marvin Plunien wurde von Sven Gaspers auf Christian Alt verlängert, der Ex-Mehringer kickte den Ball mit der Hacke an den Fünfer, von wo Glücksrabe Jeffrey Paulino die Kugel in Slapstick-Manier über die Linie drücken konnte. - Wie? Warum? Wieso? Wann? Wer? - Interessiert keinen Menschen - WIR haben die drei Punkte und das ist das was zählt.
Aus Sicht der Gäste war der Gegentreffer sehr ärgerlich. „Vor dem Eckball verlieren wir den Ball völlig unnötig, weil wir meinen, den Ball mit der Hacke spielen zu müssen…“, regte sich SVM-Trainer Jörg Roos in seiner Analyse auf. Er sah eine Partie „auf keinem guten Niveau, in der wir aber in der ersten Hälfte nach einem Abpraller durch Patrik Trampert in Führung hätten gehen können, ja müssen.“ Mit Sven Kohlei, Tommy Toppmöller, Marc Willems und Mario Kön hatten gleich vier Leihgaben von „oben“ mitgewirkt. Roos´ Gegenüber Reiner Knippel lobte sein Team dagegen: „Wir haben es gegen eine bekannt offensivstarke und zudem mit einigen Akteuren aus dem Oberligakader verstärkte Mehringer Mannschaft geschafft, kaum Möglichkeiten zuzulassen. Insgesamt hatten wir ein Chancenplus. Christian Alt hätte so in der zweiten Halbzeit mit einem Schuss knapp über die Latte schon früher das 1:0 machen können.“ Diesmal, so Knippel, habe sein Team, das durch den Dreier den unmittelbaren Kontakt zum unteren Tabellenmittelfeld wieder hergestellt hat, auch den zuletzt vermissten „Kick Glück“ gehabt.
Nun gilt es mit der gleichen Härte, mit der gleichen Einstellung und hoffentlich mit dem gleichen kleinen Quentchen Glück am Sonntag auf der Heide die nächsten 3 wichtigen Punkte einzufahren.
|
79
