SV Rascheid

90' : Sven Gaspers (1)

90' : Daniel Großmann (1)

Last-Second-Sieg gegen SV Fell – SG Geisfeld/Rascheid bleibt Tabellenführer der Kreisliga A

Nach dem 1:1 – Remis beim direkten Konkurrenten in Schillingen, wo man nicht so recht

wusste, ob man einen Punkt gewonnen oder zwei verloren hatte, traf man am hiesigen Sonntag, zum letzten Mal in dieser Saison in Geisfeld, auf den SV Fortuna Fell. Der Tabellenzehnte ist nach einer guten Hinrunde mittlerweile wieder gefährlich nahe an die Abstiegsränge geraten und war so ebenfalls zum punkten verdammt. Die Stärken der Fortunen konnten wir uns noch vor anderthalb Wochen beim Spiel in Schillingen anschauen: Defensiv sehr diszipliniert und organisiert und vorne mit einigen Offensivkräften, die jederzeit für ein Tor gut sind, ausgestattet. So war man sich der Schwere der Aufgabe bewusst, Trainer Reiner Knippel experimentierte nicht und schickte die gleiche Startelf wie in der Vorwoche aufs Parkett.

Die Anfangsphase des Spiels verlief ohne bedeutende Szenen auf beiden Seiten. Was jedoch jedem der knapp 150 Zuschauer in Geisfeld bereits nach wenigen Minuten angedeutet wurde, war, dass es ein Geduldsspiel werden würde, dass wohlmöglich bis zur letzten Sekunde spannend bleiben sollte. Unsere Elf schaffte es in den gesamten ersten 45 Minuten nicht, die Feller Defensive in Verlegenheit zu bringen. Es wurde zu langsam gespielt und der Ball versprang zu oft in eigentlich einfachen Situationen im Mittelfeld. Wenn doch einmal ein guter Ball in die Spitze gespielt wurde, stoppte der gute Schiedsrichter Buchmann die Aktionen mit einem Abseitspfiff. Leistungsgerecht ging es also ohne echte Torchance auf beiden Seiten mit einem mageren 0:0 in die Pause.

In der Selbigen tankten unsere Mannen noch einmal Kraft für die nächsten 45 Minuten (oder 46,47,48,49). Es stand noch 0:0 und es war noch nicht zu spät, um mit dem Fußballspielen zu beginnen. So begann die zweite Halbzeit sehr vielversprechend: Nach einem Ballgewinn von Jens Gaspers setzte er Jan Kolling auf rechts mit einem langen Ball in Szene der nach innen zog und mit seinem etwas schwächeren Linken den Kasten ca. 1 Meter verfehlte (47.). So konnte es weitergehen, allerdings fiel man zu schnell wieder zurück in die gleiche Spielweise wie in der ersten Halbzeit: unkonzentriert und ungenau. Die nächste Unkonzentriertheit sollte sich rächen: Durch einen Querschläger aus der Abwehr ergab sich eine gute Schussposition für einen gelb-schwarzen Akteur, der sofort aus ca. 25 Metern abdrückte. Den schwierigen Ball konnte Jonas Räsch mit einer Glanzparade an den Pfosten lenken. Da der Pfosten dem fliegenden Keeper im Weg stand, war ein ordentliches Abrollen nicht mehr möglich, sodass Räsch auf seiner linken Hand landete (50.). Sofort kam das Zeichen zum auswechseln und so musste sich Towarttitan und Trainer Reiner Knippel zwischen die Pfosten stellen. Die erste Diagnose am Montagmorgen ging „nur“ von einer schweren Prellung aus, was aber wohl trotzdem das Saisonende bedeuten wird. Gute Besserung Jonny!

Der Siegtreffer in der letzten Sekunde - Jan Kolling (r.) jubelt als erstes

In der Folgezeit versuchte unser Team mehr in die Offensive zu investieren und irgendwie den Führungstreffer zu markieren. Allerdings musste man immer auf die stets gefährlichen Stürmer der Gäste aufpassen. In der 65. Minute hatte der Gast so die Chance die Tafel auf 0:1 zu drehen und unsere Equipe vor eine Monsteraufgabe zu stellen. Doch die Glücksgöttin Fortuna des Innenpfostens blieb diesen Sonntag auf unserer Seite: Jürgen Spieles legte ein Zuspiel von Sturmkollege Wurdel an Keeper Knippel vorbei an den Pfosten (65.). Diese Aktion war jedoch die letzte vor unserem Tor, denn ab sofort gab es nur noch einen Weg, und zwar nach vorne. Mit der Einwechslung von Christoph Trierweiler erhoffte man sich mehr Durchschlagskraft im Angriff. Nun schaffte es die Offensivabteilung um Marvin Plunien es auch das ein oder andere Mal einen Pass durch die vielbeinige Abwehr durchzustecken. Doch wie in Hälfte eins wurden alle Situationen durch einen Pfiff des Unparteiischen gebremst. Die beste Chance sollte der eingewechselte Trierweiler besitzen. Nach einem Eckball köpfte Sven Gaspers das Leder an die Latte, wovon es über Umwegen zu Trierweiler gelangte, der aus 8 Metern, einen eigenen Spieler abschoss (85.). Es war zum verzweifeln und so langsam lief uns auch die Zeit davon. Doch wenn uns in den letzten Jahren etwas auszeichnet, dann ist es, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen und zu rennen und alles Mögliche zu tun, um das Maximale heraus zu holen. In der 94. Minute, der eigentlich letzten Aktion des Spiels trudelte der Ball Richtung Toraus, wo ein Feller Spieler den Ball zum Abstoß und damit verbundenen Spielende abschirmen wollte. Sven Gaspers spitzelte den Ball von der Torauslinie und schaffte es noch irgendwie einen allerletzten Eckball heraus zu holen. Alles nach vorne hieß es, denn der Schiedsrichter hatte seine Pfeife schon im Mund. Daniel Großmann zirkelte die Kugel genau auf den Kopf von Gaspers, der im allerallerletzten Moment zum Dreier einköpfte. Das Spiel war aus, und noch viel wichtiger: Es war gewonnen!!! Der Jubel kannte keine Grenzen, Spieler und Zuschauer lagen sich in den Armen.

Die Tabellenführung wurde wieder erfolgreich verteidigt. Aufgrund der Geisfelder Kirmes geht es am Freitag auf die Heide nach Ehrang um sich dort dem nächsten Gegner zu stellen. Anstoss ist um 19:30 Uhr.